Während sich die große Welt des Pferdesport beim Weltfest in der Aachener Soers versammelt hatte, traf sich die noble kleine Welt der Schönen und Reichen in Monte Carlo an der Cote d’Azur zur neunten Etappe der Global Champions Tour. Den Großen Preis, dotiert mit 1,5 Millionen Euro – genau so viel wie im Großen Preis von Aachen – gewann der Franzose Julien Epaillard auf Donatello. Seine Siegprämie betrug 495 000 Euro – fünftausend weniger als für Marcus Ehning in der Soers. 

Meine Vermutung ist übrigens aufgegangen: Julien Epaillard, 45 Jahre alt, zählt schon seit drei Jahren zu den Exponenten eines Trends, der sich mehr und mehr verstärkt: Er reitet alle seine Springpferde ohne Hufeisen! Dasselbe propagiert Henrik von Eckermann, der Weltmeister. Deshalb haben beide den Start auf einem Sandplatz in Südfrankreich der Soers vorgezogen, wo bekanntlich auf Rasen geritten wird.

Für Epaillard ist die Rechnung glänzend aufgegangen, für Eckermann allerdings nicht: Er ging nach zwei Abwürfen mit seinem King Edward leer aus; Rang 19. Rang 18 übrigens für Laura Klaphake, die mit Paul Schockemöhles Davenport, zwölfjähriger Holsteiner von Diamand de Semilly, wieder in den großen Sport zurückkehrt, was ich prima finde. Harry Smolders, der Niederländer, wurde auf Monaco, 14jähriger Holsteiner von Cassini II, Zweiter, kassierte 300 000 Euro. Die Griechin Ioli Mytilineo auf Levis de Muze belegte Rang drei, bekam 225 000 Euro. Wir erinnern uns: Bei der EM 2019 in Riesenbeck fiel sie durch ihr beherztes Reiten auf. Nun hat sie wohl bei Jan Tops ihre sportliche Heimat gefunden.

Vierter Rang für Philippe Rozier auf Le Coultre de Muze, Prämie 150 000 Euro. Wenn ich diesen Namen lese, muss ich sofort an 1985 denken: Beim Premierenturnier „German Master“ gewann Philippe auf Jiva den ersten „Großen Preis von Stuttgart“. Jetzt, fast vier Jahrzehnte später, ist er immer noch im großen Springsport unterwegs. Chapeau!

Mit in der Platzierung Max Kühner, John Whitaker und Marlon Zanotelli. Nicht im Geld Christian Kukuk, Patrick Stühlmeyer, Christian Ahlmann, Katrin Eckermann und auch Edwina Tops-Alexander. Die Punktewertung auf dem Weg zum Finale in Prag Mitte November führt Maikel van der Vleuten an mit 203 Zählern, dahinter Christian Kukuk (180,2), Malin Baryard-Johnsson (160,4), Edwina Tops-Alexander (148) und Peter Devos (147,6). David Will, der in Aachen startete, ist 17. Philipp Schulze Topphoff ist 19. 20. ist Patrick Stühlmeyer, der in Moncao im Teamspringen siegte, gemeinsam mit Christian Kukuk, Prämie 32.188,84 Euro.

Die nächsten Stationen auf der Tour sind La Coruna in Spanien, Riesenbeck in Westfalen, London an der Themse und Valkenswaard in der Heimat von Jan Tops.