Advent, Advent, ein Lichtlein brennt… Ist Ihnen, liebe Leserinnen und Lesern, auch schon so weihnachtlich zumute? Die Menschen drängen auf die Weihnachtsmärkte – ein Hoffnungsschimmer in schlimmen Zeiten. Der internationale Wanderzirkus der Springreiter hat die letzten Tage dazu benutzt, aus der spanischen Hauptstadt die rund 600  Kilometer ins nordwestliche La Coruna zurückzulegen. Ob’s da schon weihnachtet, das weiß ich nicht. Was ich aber weiß, ist dies: Auf der siebten Station der Weltcupsaison 2023/24 winkt am Sonntag, dem ersten Advent, ein Großer Preis, dotiert mit üppigen 300 000 Euro.

Schaut man über hippobase und Equinis auf die Meldeliste, so finden wir dort 52 Aktive aus 19 Nationen. Darunter allerhand von denen, die beim Superturnier in Prag waren und dadurch noch nicht allzu viele Punkte gesammelt haben, um mit einiger Aussicht auf einen Finalplatz ins neue Jahr hineinreiten. Sie erinnern sich: Riad winkt im April.

Wenn sich nicht, wie üblich, im letzten Augenblick noch etwas ändert, dann sieht das Starterfeld im Centro Hipico Casas Novas in etwa so aus: Richard Hoewley, der Sieger von Oslo und Helsinki, ist am Start, sodann einige Reiter von den vorderen Plätzen der Punkteliste: Max Kühner, Henrik von Eckermann, Julien Epaillard, Harry Charles und Daniel Deusser. Die deutsche Vertretung besteht neben Daniel aus Christian Ahlmann, Philipp Schulze Topphoff, Mario Stevens und Philipp Weishaupt, dem Vize-Europameister.

Die Arena von La Coruna scheint mir mit nur 40 mal 80 Meter nicht allzu groß. Alles in allem liegen für die Springreiter knapp 724 000 Euro bereit, davon 200 000 Euro für einen Großen Preis am Samstag, weitere 300 000 Euro für das Weltcupspringen am ersten Advent. (Aus der Ausschreibung lässt sich entnehmen, dass der spanische Finanzminister auf die Sieg- und Platzprämien immerhin 24 Prozent Steuern erhebt. Salopp gesagt: das Finanzamt reitet quasi immer mit. Und es gehört schon von vornherein zu den Gewinnern.)

Am Sonntag endet also die erste Schleife der Weltcupsaison in Südeuropa, Mitte Dezember geht’s nach London, allerdings nicht mehr in die legendäre alte Olympia-Hall. Die Zeiten ändern sich und wir ändern uns mit ihnen. Für „Frohe Weihnachten!“ ist es noch etwas zu früh. Aber ein gemütlicher erster Advent wäre ja nicht zu verachten.