Es ist wirklich nicht leicht, an diesem Wochenende mit seinen vielfältigen Topturnieren die Übersicht zu behalten. Kurioses hören wir aus dem polnischen Strzegom von den Buschreitern, Nationenpreise gab’s in Rotterdam und in Deauville, dazu die Global Champions Tour auf ihrer Station in Paris, der Olympiastadt von 2024: Dort gewinnt vor wenigen Minuten Christian Ahlmann, lange verletzt, auf Mandato im Stechen. Siegprämie 100 000 Euro. Chapeau! 

Zunächst nach „Stregom“, wie viele Reiter sagen. Von dort hören wir, dass Michael Jung und sein Kilcandra Ocean Power die lange Vier-Sterne-Prüfung anführen, bevor es morgen in den Parcours geht. Schaut man auf das Zwischenergebnis, darf man sich durchaus wundern: 14 Pferde waren gestartet, lediglich fünf sind noch in der Wertung: Reitmeister Jung führt mit 44,7 Minuspunkten, gefolgt von Merel Blom-Hulsman aus den Niederlanden auf Vesuve mit 47,8 Punkten, dahinter die Dänin Mia Hastrup auf Constantin mit 51,1 Punkten, Matthew Flynn aus den USA auf Wizzerd mit 75,8 Punkten und letztlich die erfahrene Karin Donkers aus Belgien auf Namira mit nicht weniger als 100,9 Punkten. Von den restlichen sind acht im Gelände ausgeschieden oder haben aufgegeben; ein Pferd wurde vor dem Gelände zurückgezogen, drei kamen fehlerfrei ins Ziel.

Der Zwischenstand in der langen Drei-Sterne-Prüfung lies sich kaum besser: Felix Vogg führt auf Dao de ‚LOcean mit 40,5 Minuspunkten, gefolgt von Janneke Boonzaaijer aus den Niederlanden auf Coffee mit 40,8 Punkten. Ebenfalls 14 Pferde waren am Start, zwölf sind noch auf dem Tableau, darunter Dirk Schrade als Neunter auf Cinderella mit 62,2 Punkten. Keiner schaffte einen fehlerfreien Geländeritt. Mit La Duma wurde Dirk Schrade im Busch disqualifiziert.

Beim CHIO in Rotterdam sicherten sich die Gastgeber nach spannendem Kampf im zweiten Umlauf den Preis der Nationen mit nur sechs Strafpunkten: Jur Vrieling, Leopold van Asten, Maikel van der Vleuten und Harrie Smolders. Siegprämie 64 000 Euro. Knapp dahinter die Iren mit Michael Duffy, Trevor Breen, Cian O’Connor und Daniel Coyle. Platzgeld 40 000 Euro. 32 000 Euro gab’s für Otto Beckers Quartett, in dem Jana Wargers und Kendra Claricia Brinkop überzeugten, Hansi Dreher mit vier Abwürfen eher nicht. Altmeister Marcus Ehing gab in beiden Runden mit seinem Priam du Roset auf.

Hinter den Deutschen folgten die Franzosen, Italiener, Belgier und Dänen. Auf dem Weg ins prestigeträchtige Finale von Barcelona führen nach drei Stationen Otto Beckers Reiter*innen vor den Eidgenossen, Belgien, Irland, den Niederlanden und Italien. Kommenden Donnerstag gibt’s in der Soers den nächsten Preis der Nationen – dotiert mit 1,5 Millionen Euro. Nicht vergessen: Dieser seit 1954 von Mercedes-Benz gesponserte Nationenpreis gehört zu keiner Serie mehr, seitdem die Aachener sich Rolex als Sponsor in die Soers geholt haben.

Beim Nationenpreis der EEF-Serie im traumhaften Deauville am Atlantik siegten die Gastgeber mit Delmotte, Sadran, Hurel und Billot, Siegprämie 28 800 Euro, gefolgt von den Belgiern Vermeir, Tonon, Vanderhasselt und  Thibault Philipaerts (18 000 Euro) sowie den Schweden mit Westergren, Karlsson, Swartz und Landeblad (14 400 Euro). Dann Spanier, Polen und Iren. Ein deutsches Team war nicht am Start.

Apropos Team. Auf der Global Tour am Eiffelturm holte sich einmal mehr das Team Riesenbeck International, diesmal vertreten von Philipp Weishaupt und Christian Kukuk, den Sieg und genau 32,618,01 Euro Prämie. Dahinter die „Madrid in Motion“ mit Laura Kraut und Mark McAuley (27,253,22 Euro) und die „Paris Panthers“ mit Ben Maher, Gregory Wathelet und Natalie Dean. Prämie 22,961,37 Euro. Fragen Sie mich bitte nicht, wie die Euros auf zwei Stellen hinter dem Komma zustande kommen – ich weiß es nicht. Vermutlich hat’s mit dem Computer zu tun, der sich ja, wie wir alle wissen, niemals irrt und niemals verrechnet.

Auf der Punktetabelle führen nach acht von 15 Stationen die Profis aus Riesenbeck mit 183 Punkten, was ihren Chef unbändig freuen wird. Die Madrid in Motion (159) und die Paris Panthers (149) folgen. Die nächsten Stationen sind Monaco, La Coruna und Riesenbeck. Heute Abend gegen 18.50 Uhr startete in Paris der Große Preis von Paris im Rahmen der Global Tour, dotiert mit 300 000 Euro und 37 Starts auf der Liste, angeführt übrigens von Anna Kellnerova aus Prag auf der jetzt 15-jährigen Stute Catch me if You can.

Jetzt, knapp vor 21 Uhr, ist dieser Große Preis entschieden: Christian Ahlmann, lange verletzt, steigt mit einem Paukenschlag wieder in die Global Tour ein, legt im Stechen 38,09 Sekunden vor – keiner schneller als er. Rang zwei für unseren Freund Bosty auf Cassius Clay in 38,58 Sekunden; Prämie 60 000 Euro. Sodann Penelope Leprevost auf Bingo del Tondou, Prämie 45 000 Euro. Ihr bester Erfolg seit längerer Zeit. Platz vier für den Mexikaner Fernando Sommer auf High Five, Prämie 30 000 Euro. Fünfte wird Jessica Springsteen auf Don Juan, Prämie 30 000 Euro. Schade, dass sie nicht nach Aachen kommt.

Rang 12 für Christian Kukuk auf Mumbai, letztes Platzgeld 3000 Euro. Daniel Deusser mit seinem Bingo hat sieben Strafpunkte, was Rang 21 bedeutet. Hoffentlich kommt Daniel bald wieder in die Spur. Isabella Russekoff und ihr Holsteiner „C Vier“ nach 10 Strafpunkten auf Rang 26. Anna Kellnerova mit Catch me if You can hatte im Umlauf aufgegeben.

Einen schönen Abend aus Stuttgart. Eurosport sendet die Aufzeichnung des Großen Preises ab 22.20 Uhr.