Vergangenes Wochenende noch in Basel – spätestens morgen schon auf dem Weg nach Leipzig. Zwischen der zehnten und der elften Station des Weltcups der Springreiter 2023/24 liegen nur wenige Tage. In den Messehallen der sächsischen Metropole geht es im Springen um mehr als eine halbe Million Euro, davon allein im Großen Preis um 190 000 Euro. Dressur gibt‘ nicht in Leipzig, wohl aber eine Weltcup-Quali für die Wagenlenker, dotiert mit knapp 32 000 Euro.

Die Geschichte der Leipziger Messe reicht 850 Jahre zurück. Kein Witz! Im 19. Jahrhundert wurde dort das moderne Messewesen entwickelt. Zu DDR-Zeiten traf sich die technische Welt auf der Leipziger Messe und der Arbeiter- und Bauernstaat gab sich weltoffen. Als 1989 die Mauer gefallen war und die deutsche Einheit vollendet wurde, musste auch Leipzig sich neu formieren und orientieren. 1998 hob man die Messe „Partner Pferd“ aus der Taufe: Messe mit Turnier oder Turnier mit Messe – ganz wie man möchte.

Bereits 2003 wurde in Leipzig das Weltcupfinale der Springreiter ausgerichtet: Sieger Otto Becker auf Cento. 2011 das zweite Finale: Sieger Christian Ahlmann auf Taloubet Z. Traditionell gehören beim größten Reitturnier in den neuen Bundesländern die Wagenlenker mit zum Programm. 2005 und 2006 siegte der legendäre Michael Freund, 2014 Daniel Schneiders – bis heute die einzigen deutschen Erfolge. Ansonsten der schier unbezwingbare Boyd Exell sowie Vater und Sohn Chandon aus den Niederlanden. Mal schaun wie’s heuer ausgeht. Boyd ist natürlich wieder mit von der Partie.

Jetzt mal flugs zum Springen. Parcourschef Frank Rothenberger hat einmal mehr die ehrenvolle Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sich die Spreu vom Weizen trennt. Henrik von Eckermann, der seit Basel an der Spitze der Punkteliste steht, kommt übrigens nicht. Auch nicht Janika Sprunger, seine Frau, die in Basel Zweite war mit Orelie. Noch an Ort und Stelle machte Janika klar, „dass ich kein weiteres Weltcupturnier reite“. Sie wolle keineswegs zum Finale nach Riad. Klare Worte.

Janikas Landsmänner Martin Fuchs und Steve Guerdat starten hingegen in Leipzig, denn letztens in Basel ritten sie leider hinterher. Beide liegen auf den Plätzen 14 und 15. Wenn sie also nach Riad möchten, müssen sie noch allerhand Punkte einfahren – 32 bzw. 31 reichen wahrscheinlich nicht, um unter die 18 besten in Westeuropa zu kommen. Kevin Staut, aktuell auf Platz vier, will sich auch Leipzig nicht entgehen lassen. Gleiches gilt beispielsweise für Marcus Ehning, Hansi Dreher, Jana Wargers, Cristian Ahlmann, David Will und Mario Stevens, um nur einige aus dem deutschen Aufgebot zu nennen.

Das MDR-Fernsehen mit Sitz in Leipzig überträgt am Samstag und Sonntag. Einfach mal schauen unter www.partner-pferd.de