Das Rennen ist gelaufen. Auf der elften und damit letzten Station des Dressur-Weltcups 2023/24 hat Isabell Werth, die erfolgreichste Reiterin des modernen Turniersports,  deutlich gezeigt, dass mit ihr nach wie vor zu rechnen ist. Vor ausverkauftem Haus in den Brabanthallen von Herzogenbosch zeigte die 54-Jährige auf ihrem Toppferd Quantaz eine höchst anspruchsvolle Kür, bekam dafür von der fünfköpfigen Jury 85,250 Prozentpunkte, Siegprämie 13 750 Euro. Chapeau! Insgesamt fünf Pferde kamen über die magische Marke von 80 Prozent.

In dem absehbaren Dreikampf bekam Isabell Werth viermal die Platzziffer eins, einmal die Platzziffer zwei vom Schweden Lars Andersson. Der wiederum war der Ansicht, Emmelie Scholtens aus den Niederlanden und ihr attraktiver Hengst Indian Rock hätten den Sieg verdient. Allerdings musste sich Emmelie insgesamt mit Rang drei begnügen, mit 82 095 Prozent und einer Platzprämie von 7500 Euro. Vor ihr landete „Littie“ Fry mit ihrem Everdale, Note 82,250 und glatte 10 000 Euro. Dotierung über alles: 50 000 Euro.

Platz vier für die Französin Pauline Basquin auf Sertorius, Note 80 550 und 5625 Euro. Rang fünf mit 80,140 Prozent für Bianca Nowag-Aulenbrock und Florine – ein schöner Erfolg für die beiden auf internationaler Bühne. Schade, dass Morgan Barbancon, die für Frankreich startet, mit ihrem Sir Donnerhall mal wieder unter ihren Möglichkeiten blieb, nur 77,410 Prozent bekam, dazu 2500 Euro Prämie. Nicht zu vergessen an dieser Stelle: Matthias Rath, der eigentlich seinen Destacado gemeldet hatte, musste kurzfristig absagen – sein Fuchs ist nicht ganz fit. Hoffentlich kostet das nicht den Start im Cupfinale.

Leider liegt die letzte und damit wichtigste offizielle Punkteliste dieser Weltcupsaison aus Herzogenbosch noch nicht vor. Wir müssen etwas warten, bis wir wissen und/oder abschätzen können, wer nun endgültig die Qualifikation für das Finale im April in Riad geschafft hat. Wenn die Liste vorliegt, werde ich die wesentlichen Fakten sofort hier mitteilen und einordnen: In den Tiefen des FEI-Internets aus Lausanne hab‘ ich eine Liste gefunden, die das heutige Datum trägt und den Anschein erweckt, aktuell zu sein.

Trotzdem: Ohne Gewähr hier die Reihenfolge: An der Spitze steht jetzt Isabell Werth mit 77 Zählern, gefolgt von Littie Fry mit 74, Patrick Kittel mit 72, Matthias Rath mit 69, Nanna Merrald mit 64, Morgen Barbancon mit 56, Raphael Netz und Emmelie Scholtens mit jeweils 54, dahinter auf Rang neun Borja Carrascosa mit 53. Diese neun Aktiven sind für’s Finale in Riad qualifiziert. Wobei Isabell Werth in Herzogenbosch die Absicht bekundet hat, dort nicht Quantaz einzusetzen, sondern Emilio.

Eines sollten alle Fans des Dressursports allerdings bedenken: Bis zum Finale in Riad sind es noch rund sechs Wochen – da kann also noch eine Menge passieren. Abendliche Grüße aus Stuttgart!