Während im großen Reitstadion der Kampf um die Medaillen tobte, waren Michael und Joachim Jung auf der Insel vor Tokio unterwegs, wo am kommenden Sonntag der Geländeritt in der olympischen Vielseitigkeit ausgetragen wird.

Vater Jung sagt: „Den Kurs hat man ja auf 8000 Meter verkürzt. Das bedeutet für die Reiter, ja nicht irgendwo Zeit liegen zu lassen. Es geht ständig rauf und runter – Galoppstrecken, wo sich die Pferde mal etwas erholen können, gibt es nicht.“ Michael Jung pflichtet dem bei:

„Es gibt nur drei oder vier Hindernisse auf ebenem Geläuf. Sonst geht es ständig bergauf und bergab, rechtsrum und linksrum. Die rein technischen Anforderungen auf diesem Kurs liegen nicht so hoch. Es geht vor allem um die Zeit. Natürlich muss man die direkte Linie reiten.“

Was das Wetter für eine Rolle spielt, bleibe abzuwarten, sagen Vater und Sohn Jung übereinstimmend. Joachim Jung sieht dem Samstag mit einer gewissen Sorge entgegen: „Am Samstag werden unsere Pferde auf die Insel transportiert, der Fahrweg beträgt wohl eine Stunde. In der Nacht zum Sonntag werden sie dort eingestallt. Das mit dem Transport sehe ich als einen Nachteil für die Reiter.“ (Kleiner Tipp für die Fans von Michael Jung: Kommenden Samstag, am zweiten Dressurtag, feiert er seinen 39. Geburtstag.)